Girls Day and Boys Day 2019 beim 1. FC Union Berlin

Am 28.03.2019 waren die Schülerinnen und Schüler ab der Klassenstufe 5 wie in jedem Jahr wieder aufgefordert, einen Blick in die Welt der Arbeit zu riskieren. Auch an der Grundschule am Insulaner folgten die 5. und 6. Klässler dieser Aufforderung und gingen nicht zur Schule, sondern besuchten eine Arbeitsstelle. Der 1. FC Union, der zweite große Fußballverein der Hauptstadt – zur Zeit auf Platz 3 der 2. Bundesliga -, hatte uns ein besonderes Angebot unterbreitet und eine gemischte Gruppe der Teilnehmer und Teilnehmerinnen der AG Fußball eingeladen, einmal hinter die Kulissen eines Profivereins zu schauen. So machten sich am vergangenen Donnerstag noch vor 8.00 Uhr zehn aktuelle und zwei ehemalige Fußballer/innen auf den Weg nach Köpenick. Mit Dennis Runge, Lehramtsstudent für Sport und Geschichte, hatten wir unseren persönlichen Fotografen dabei.

Vor dem Stadion an der Alten Försterei wurden wir von Alex empfangen und zunächst in einen Konferenzraum geführt. Dort wartete Ingo auf uns. Sowohl Alex als auch Ingo haben ihren Arbeitsbereich im Nachwuchszentrum des Vereins. Nachdem jeder Besucher einen Ausweis erhalten hatte, eröffnete Ingo den Tag mit einer Präsentation der vielen verschiedenen Aufgabenfelder, die zu einem Profiverein gehören. Dabei referierte Ingo nicht einfach, sondern lud seine Gäste immer wieder zum Mitdenken und Diskutieren ein.

„Welche Arbeiten vermutet ihr hinter diesem Bereich?“ „Sind das eurer Meinung nach eher Frauen- oder eher Männerberufe?“ „Warum ist das so, muss das so sein?“ Ein sehr interessantes Beispiel war der Bereich der Security. „Welche Gründe sprechen für den Einsatz männlicher, welche für den Einsatz weiblicher Kräfte?“

Nach ihren eigenen beruflichen Interessen wurde natürlich ebenfalls gefragt; vor allem bei den Jungen lagen mit Fußball-, Athletik- oder Rehabilitationstrainer die Trainerjobs ganz vorn. Auch die Mädchen konnten sich eine Traineraufgabe vorstellen, interessierten sich aber ebenso für den Bereich der gesundheitlichen Betreuung (Ärztin, Physiotherapeutin) und den der Kommunikation (Rezeption, Presse). Nach einer kurzen Trinkpause ging es weiter. Alex übernahm und führte uns durch das Stadion. Die Rezeption, der Presseraum, die Umkleiden ... und natürlich das Stadion. Dort fand gerade noch ein Training statt, das wir aber nicht verfolgen durften, weil es sich im Vorfeld des wichtigen Samstagspiels gegen Paderborn um ein Geheimtraining handelte. Als das Training beendet war, ging es dann auf den Platz und die Spieler nahmen sich Zeit, Fragen zu beantworten, Autogramme zu schreiben und für Fotos zu posieren. Alex gab uns die wichtigen Informationen über das Stadion sowie über Regeln und Ordnungen während eines Spiels. Ach ja, den Rasen durften wir nicht betreten! Nach dem Training waren schon die „Greenkeeper“ unterwegs, deren Job es ist, für eine gute Bespielbarkeit des Platzes zu sorgen.

Zurück in unserem Konferenzraum gab es eine kurze Ess- und Trinkpause, nach der wir einen Film über die Geschichte des Vereins und des Stadions sahen, der zudem auch einige Zukunftsvisionen enthielt. Alex hatte die Schüler/innen noch ermahnt, aufmerksam zu sein – und im Anschluss gab es dann auch ein Quiz! In Dreiergruppen mussten 12 Fragen beantwortet werden. Wer hat am besten aufgepasst?

Und schon war es Zeit, zur Pressekonferenz zu gehen. Hier trafen wir auf Mitarbeiter des Medienteams, die für die Technik zuständig sind, aber ebenso Ton- und Bildaufnahmen machen. Pünktlich um 12.00 Uhr erschienen der Cheftrainer Urs Fischer sowie der Pressesprecher des Vereins. Thema war das Samstagsspiel des 1. FC Union gegen das offensiv starke Paderborn, das als schwieriges Spiel bezeichnet wurde, da es um die vorderen – möglicherweise – Aufstiegsplätze in die 1. Liga ging. Die Fragen der Journalisten und Reporter wurden nacheinander beantwortet. Für die Gäste der Pressekonferenz hatte man – ja wer? - einen kleinen Imbiss und Getränke bereit gestellt.

Ein weiterer Arbeitsbereich; der Verein beherbergt auch eine große Küche. Diese versorgt die Mitarbeiter. Man kann sich also auch als Koch, Küchen- oder Servicekraft beim 1. FC Union bewerben. Möglich ist außerdem, neben dem Catering Räume für kleinere oder große Feiern zu mieten, wenn man sich rechtzeitig anmeldet und „gut bezahlt“. Urs Fischer nahm sich jedenfalls im Anschluss an die Konferenz die Zeit, unsere Schülerinnen und Schüler persönlich zu begrüßen, ihre Fragen zu beantworten und Autogramm- und Fotowünsche zu erfüllen.

Unsere nächste Station war eine große Halle hinter dem Stadion, in der es jede Menge Kisten, Bälle und leuchtend rote Sportbeutel gab. Wir lernten drei weitere Mitarbeiter kennen. Darunter Paul, der auch für Schulprojekte zuständig ist ... (aber das wird dann vielleicht ein anderer Bericht an anderer Stelle). Jetzt war Zupacken angesagt! Im Bereich Veranstaltungen (Vorbereitung und Organisation) müssen z.B. für Fußballferiencamps oder Sponsoringveranstaltungen Sportbeutel befüllt werden. Ingo hatte die geniale Idee, diese etwas monotone Tätigkeit zu einem Wettbewerb zu machen, um Motivation und Arbeitstempo zu erhöhen. Ein voller Erfolg! Eingeteilt in sechs Arbeitsgruppen zu je zwei Insulanern und einem Erwachsenen packten wir in Windeseile ein Handtuch, eine Trinkflasche und einen Becher in die Sportbeutel. Welche Gruppe arbeitet zuerst ihren Beutelberg ab!? Wir waren wirklich schnell und fleißig, jede Gruppe schaffte es, über 120 Sportbeutel zu packen und in Kisten zu verstauen. Puuh. „Und die Siegergruppe ... ist: Laura und Leon mit Frau Jacob!“

Inzwischen stand auch der Quizsieger fest: Jayden und Laura mit Jaron. Bravo! Die Sieger durften einen Gegenstand aus der „Pack-Challenge“ auswählen. Leon entschied sich für die Trinkflasche, Laura für den Sportbeutel – und weil wir alle so gut mitgearbeitet hatten, wurden wir auch alle gleich belohnt. Mit einem Sportbeutel plus Trinkflasche (den wir nicht einmal selbst packen mussten!).

Die Zeit war schnell vergangen. Unser letzter Besuch galt dem „Zeughaus“, dem Fanshop des Vereins. Noch ein Arbeitsplatz. Für Ein- und Verkäufer und Kassierer. Und dann hieß es, sich zu verabschieden. Es war ein toller Tag. Wir durften den 1. FC Union in einer sehr offenen und freundlichen Atmosphäre erleben, wir haben viel gesehen und erfahren und erhielten Einblick in die Arbeitsfelder eines Profivereins.

Ein dickes „Dankeschön“ an Alex und Ingo, aber auch an alle anderen Mitarbeiter sowie an den Trainer und die Spieler, die uns einfach sehr nett begegnet sind.
Wer bisher kein Union-Fan war, könnte nach diesem Tag gut einer werden! Eisern!

Frau Jacob


Link zum Artikel beim FC Union
https://www.fc-union-berlin.de/de/union-live/news/verein/Zukunftstag-Girls-and-Boys-Day-1984P/.

Alle Fotos wurden von Dennis Runge und uns zur Verfügung gestellt. Vielen Dank!